Gewaltprävention
Gewaltprävention bedeutet, bewusst Bedingungen zu schaffen, in denen Kinder und Jugendliche sicher, respektvoll und gewaltfrei aufwachsen können — sowohl physisch als auch psychisch. Sie zielt darauf, Gewalt zu verhindern, bevor sie entsteht. Das Aufwachsen in einer Umgebung ohne Gewalt gehört zu den Grundrechten jedes Kindes. Darüber hinaus verhindert Gewaltprävention langfristige Schäden: Kinder, die Gewalt erleben, tragen erhöhtes Risiko für psychische Belastungen, seelische Probleme und gestörte Entwicklung. Schon im frühen Kindes- und Jugendalter anzusetzen, ist besonders wichtig — dort werden soziale Kompetenzen, Selbstwertgefühl, Resilienz und Vertrauen aufgebaut
Unsere Ziele
Schaffung eines sicheren, gewaltfreien Umfelds für alle Kinder und Jugendlichen im Bregenzerwald
Sensibilisierung der Gemeinschaft für das Thema Gewalt — in Familie, Schule, Freizeit und Öffentlichkeit
Förderung sozialer Kompetenzen, Konfliktfähigkeit und respektvollen Umgangs untereinander
Bereitstellung von Anlaufstellen und Hilfsangeboten bei Gewalt, sowie Information und Unterstützung für Betroffene
Kooperation zwischen Gemeinden, Institutionen, Vereinen, Beratungsstellen und Familien
Warum gerade jetzt handeln?
Gewalt kann viele Formen haben – körperlich, psychisch, sexualisiert oder digital – und Kinder und Jugendliche sind besonders verletzlich. Ein frühzeitiger, präventiver Ansatz schützt sie wirkungsvoll.
Eine starke Gemeinschaft, die sensibel, aufmerksam und unterstützend ist, kann verhindern, dass Gewalt entsteht oder fortgesetzt wird.
Durch Prävention sparen wir langfristig Kosten — sei es gesundheitlich, psychisch, sozial oder gesellschaftlich. Prävention lohnt sich im Sinne aller.
Kinder und Jugendliche brauchen Räume, in denen sie gehört, geschützt und gestärkt werden — nicht nur im Ernstfall, sondern von Anfang an.
Aktionen der vergangenen Jahre
Innerhalb der Initiative “Der Bregenzerwald lässt kein Kind zurück” wurden jährlich seit 2022 mehrere konkrete Maßnahmen im Bereich Gewaltprävention und Schutz vor Gewalt umgesetzt:
Orange the World- ein starkes Zeichen der Bürgermeister:innen
Jeder Brief, der innerhalb der 16 Aktionstage die Gemeindeämter verlässt, trägt einen orangefarbenen Sticker als Symbol für Solidarität und Aufmerksamkeit. In allen Gemeinden werden zudem orange Warnleuchten in Fenstern von Gemeindeämtern, öffentlichen Gebäuden und Büchereien platziert – energiesparende Baustellenlampen, die bewusst auffallen und das Thema ins Zentrum rücken. Auch die Büchereien des Bregenzerwaldes beteiligen sich: Sie gestalten orange Plätze mit Büchertischen, auf denen Mut-Geschichten, Heldinnenerzählungen und weitere inspirierende Literatur aufliegen.
Mit dieser breit getragenen Aktion ermutigt die Region, hinzuschauen, zu handeln und Solidarität mit Betroffenen zu zeigen.Impulsvorträge & Podiumsdiskussionen – In den letzten Jahren wurden in Zusammenarbeit mit dem Gewaltschutzzentrum Vorarlberg, der ifs Frauenberatungsstelle bei sexualisierte Gewalt, der ifs Frauennotwohnung, dem Frauenmuseum Hittisau sowie dem Regio Kulturbüro verschiedene Themen aufgegriffen:
2022: „Wie kann der öffentliche Raum einen Beitrag zur Gewaltprävention leisten?“
2023: „Wenn Sucht zur Gewalt wird!“
2024: „Schutz im Cyberspace – Strategien gegen Mobbing und Stalking im Netz!“
2025: “Häusliche Gewalt im Alter - Tabu und Realität”
Beratungs- und Hilfsangebote – Betroffene von Gewalt – egal ob in Familie, Partnerschaft, digitalem Raum oder sozialem Umfeld – können auf anonyme, kostenlose und vertrauliche Unterstützung zugreifen. Wir sind froh, dass wir im Bregenzerwald seit einigen Jahren eine Anlaufstelle für Gewaltschutz haben.
