Gemeinsam gegen Gewalt


Schwerpunkt 2025

“Häusliche Gewalt im Alter - Tabu und Realität”

Am 2. Dezember fand im Frauenmuseum Hittisau eine eindrucksvolle und mit 100 Personen gut besuchte Veranstaltung zum Thema „Häusliche Gewalt im Alter – Tabu und Realität“ statt. Ausgangspunkt war die kürzlich präsentierte Studie „Partnergewalt gegen ältere Frauen“ von Dr.in Birgit Haller und Helga Amesberger, die einen selten beleuchteten, aber wichtigen Einblick in die Lebensrealität von Frauen ab 60 Jahren gibt, die Gewalt in Partnerschaften erleben.

Zentrale Erkenntnisse aus dem Vortrag von Dr.in Birgit Haller

Die Studie zeigt deutlich, dass sich Formen, Wahrnehmungen und Erfahrungen von Gewalt bei älteren Frauen stark von denen jüngerer Betroffener unterscheiden:
  • Viele sehen körperliche Gewalt als einzige „echte“ Gewaltform.
  • Psychische oder ökonomische Gewalt wird häufig weniger erkannt oder benannt.
  • Gewalt wird oft als persönliches Versagen wahrgenommen – das hält Betroffene davon ab, Hilfe zu suchen.
  • Wirtschaftliche Abhängigkeit sowie jahrzehntelange Beziehungsmuster erschweren den Ausstieg.
Dr.in Haller stellte die wichtigsten Ergebnisse prägnant vor und zeigte auf, welche besonderen Herausforderungen sich daraus für Prävention, Unterstützung und gesellschaftliche Sensibilisierung ergeben.

Podiumsdiskussion: Fachwissen aus vielen Perspektiven

In der anschließenden Podiumsdiskussion diskutierten Expert:innen aus Beratung, Opferschutz, Bildung, Polizei und Gesundheitswesen über die Auswirkungen von Gewalt im Alter. Dabei ging es um:
  • konkrete Erfahrungen aus der Praxis
  • hilfreiche Präventionsansätze
  • wirksame Unterstützungsangebote
  • Handlungsmöglichkeiten in akuten Krisensituationen
Die Diskussion machte deutlich, wie wichtig ein vernetztes Zusammenspiel aller beteiligten Bereiche ist. Moderiert wurde der Abend von Stefania Pitscheider Soraperra, Leiterin des Frauenmuseums Hittisau.

Künstlerischer Beitrag von Alieze

Ein besonderes Highlight war der künstlerische Beitrag der in Hittisau lebenden Künstlerin Alieze. Mit Installationen, Keramik und Collagen – geprägt von sozialkritischen Themen, weiblichen Identitäten und körperlicher Erfahrung – bereicherte sie den Abend auf eindrucksvolle Weise und eröffnete zusätzliche Blickwinkel auf das Thema Gewalt und Selbstbestimmung.

Begleitmaßnahmen in der Region

Rund um die Veranstaltung beteiligten sich zahlreiche Büchereien, Gemeinden, Institutionen, Vereine, Unternehmen und Bürger:innen des Bregenzerwaldes an „Orange the World“.
  • Büchereien richteten thematisch passende Büchertische ein.
  • Gemeinden setzten mit Warnlichtern ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt.

Beratung und Unterstützung vor Ort

Im Bregenzerwald steht vertrauliche und kostenfreie Beratung unter
05-1755-535 zur Verfügung.

  • Die ifs-Gewaltschutzstelle berät bei Gewalt in (Ex-)Partnerschaften oder durch Familienmitglieder.

  • Die ifs-Frauenberatungsstelle unterstützt bei sexueller Belästigung oder Übergriffen.

Pressemitteilung

Impulsvorträge und Podiumsdiskussionen der letzten Jahre

Verschiedene Aktionen haben in der Vergangenheit Aufmerksamkeit erregt.

2024 Schutz im Cyberspace - Strategien gegen Mobbing und Stalking im Netz!

2023 Wenn Sucht zur Gewalt wird!

2022 Wie kann der öffentliche Raum einen Beitrag zur Gewaltprävention leisten?

Im Rahmen von Impulsvorträgen haben wir uns als Region mit diesem Thema auseinandergesetzt und anschließend mit einem hochkarätig besetztem Podium aus den Bereichen Polizei, ifs-Kinderschutz, ifs-Gewaltschutzstelle und Pädagogen beleuchtet.


 
 
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