Ein Jahr Wasser-Sicherheits-Check im Bregenzerwald

360 Schüler:innen übten den Ernstfall

16 Volksschulen mit insgesamt 360 Zweitklässlern aus dem Bregenzerwald waren beim Wasser- Sicherheits-Check (WSC) im Schuljahr 2022/2023 dabei. Sie lernen nach einem Sturz ins Wasser sich selbst ans Ufer oder den Beckenrand zu retten. Möglich gemacht wurde die Aktion durch eine Kooperation der Regio Bregenzerwald mit Sicheres Vorarlberg im Rahmen der Initiative „Der Bregenzerwald lässt kein Kind zurück“.

1. und 2. Klasse der Volksschule Schnepfau

Der Wasser- Sicherheits Check basiert auf jahrelangen Erfahrungen der BFU Schweiz und der Lifesaving Society Kanada und wurde auf die Bedürfnisse der Kinder in Vorarlberg angepasst. Dabei handelt es sich um eine Minimalanforderung im Bereich Schwimmen und soll Kindern in 3 Doppelstunden Selbstrettungskompetenzen vermitteln. Wer den WSC bestehen will, muss die folgenden Aufgaben ohne Unterbrechung lösen:

  • Rolle vom Rand in tiefes Wasser

  • Sich 1 Minute über Wasser halten

  • 50 Meter schwimmen

Bei einem unerwarteten Sturz ins Wasser kann sich die Körperlage ändern. Bevor die Kinder wild drauflos schwimmen, um sich zu retten, müssen sie sich orientieren. Deshalb müssen sich Kinder nach einem Sturz eine Minute an Ort über Wasser halten können. Studien zeigen, dass sich zwei Drittel aller Ertrinkungsfälle in 15 Meter Entfernung oder näher vom rettenden Ufer oder Beckenrand ereignen. Wenn Kinder 50 Meter am Stück schwimmen können, haben sie gute Chancen sich selbst ans Ufer zu retten.

Die Zahlen zeigen: Selbstrettungskompetenzen sind erlernbar!

Im vergangenen Schuljahr wurden seit September 360 Schüler:innen für die Notfall- Basics im Wasser trainiert. In der Auswertung der Kurse wird ersichtlich, dass 70 Prozent der Kinder den Wasser-Sicherheits-Check positiv abgeschlossen haben. 10 Prozent waren verhindert und 20 Prozent der Teilnehmer:innen konnten im ersten Anlauf nicht bestehen, ihnen werden weiterführende Schwimmkursangebote in der Region empfohlen.

Zu den 72 Kindern, die im ersten Anlauf nicht bestanden haben, zählten auch 3 Schwimmer:innen und 20 Leicht- Schwimmer:innen. Somit sind auch bereits vorhandene Schwimmkompetenzen keine Garantier dafür, dass diese Kinder auch in Notsituationen richtig handeln und sich selbst retten können.

Gleichzeitig ist sehr erfreulich, dass 11 Prozent von der Gruppe der Nicht- Schwimmenden den Wasser- Sicherheits- Check positiv abgeschlossen haben. Selbstrettungskompetenzen sind also mit einigen Trainingseinheiten erlernbar, auch wenn die Technik beim Schwimmen noch nicht voll ausgereift ist.

Den WSC absolvieren und Ausweis erhalten

Kinder mit bestandenen Wasser- Sicherheits- Check bekommen einen Ausweis. Dieser bestätigt, dass das Kind erfolgreich abgeschlossen hat und genügend wasserkompetent ist, um in – beaufsichtigte- tiefe Wasser zu dürfen. Trotz absolviertem WSC: Kinder sollten nie alleine und unbeaufsichtigt baden oder schwimmen gehen. Der Wasser Sicherheits- Check erhöht die Chancen zur Selbstrettung beträchtlich, ist aber keine Garantie.

Die Aktion hat im Bregenzerwald großen Anklang gefunden und wird im nächsten Schuljahr fortgesetzt.

Eine Kooperation mit Vorbildcharakter

Die Durchführung des Wasser-Sicherheits Checks wäre nicht ohne die gute Zusammenarbeit aller Partner möglich gewesen. Herzliches Dankeschön an Sicheres Vorarlberg für die professionelle Organisation und Umsetzung! Ein Dank an alle Gemeinden, die die Eintritte in die Hallenbäder für die Kinder übernommen haben und ganz besonders möchten wir uns auch bei den Hotels Hohes Licht in Damüls, Hirschen in Schoppernau, Jägeralpe in Warth und Kreuz in Mellau für das zur Verfügung stellen der Schwimmflächen bedanken.


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